Dienstag, 12. Februar 2013

Wie man mit Hilfe des hl. Herzens Mariä Sünden vermeidet und Tugenden gewinnt

Herz Mariä
Grüße unsere Frau vom hl. Herzen täglich dreimal, morgens, mittags, abends, beim Angelus-Läuten. Mit dieser frommen Übung sind viele Ablässe verbunden.

Deine Andacht zu unserer lieben Frau vom hl. Herzen ist eine echte und vollkommenen, wenn du dich aus Liebe zu ihr vor jeglichem Fehler in Acht nimmst und ihre schönen Tugenden dir anzueignen suchst. Darauf also sollst du beständig deinen Fleiß und deine Aufmerksamkeit richten.

Wandelst du den Weg der Tugend, so werden sich dir zweifels ohne zahlreiche Hindernisse entgegenstellen, sowohl von Seiten deines eigenen Fleisches, als auch von Seiten der Welt und des höllischen Feindes. In diesen Gefahren wende dich an deine so mächtige Fürsprecherin und beteuere ihr im Innersten deines Herzens, dass du vorziehst, tausendmal zu sterben, als sie und ihren göttlichen Sohn zu beleidigen.

Fliehe also die Gefahren, meide jegliche Gelegenheit zur Sünde: das ist ein sicherer Beweis deiner Verehrung zu ihr.

Hier zeige ich dir ein leichtes Mittel, ihre Tugenden nachzuahmen. In Maria erstrahlen im hellsten Glanze alle jene Tugenden, die in den Augen Gottes am wohlgefälligsten sind. Richte vorerst dein Augenmerk auf eine derselben und bestrebe dich, dir dieselbe anzueignen.

Du bist z.B. zum Jähzorn geneigt. Sobald du die erste natürliche Aufwallung in deinem Herzen verspürst, so erwäge gleich, wie groß die Sanftmut Mariens gewesen und ihr zu Liebe sprich kein Wort, das die Nächstenliebe verletzen könnte. Gehst du aus, um dich ein wenig zu erholen, und begegnen deine Blicke gefährlichen Gegenständen, dann sprich zu dir selbst: O, wie rein waren die jungfräulichen Augen Mariä! Und um ihre äußerste Eingezogenheit nachzuahmen, wirst du dich wohl in Acht nehmen und deinen Augen einen Zügel anlegen – und so ähnlich verfahre bei den anderen Tugenden. Bist du in der Kirche, so stelle dir Maria im Tempel vor, zu Hause denke an Maria in Nazareth, bei Tisch erinnere dich an Maria auf der Hochzeit zu Kana; kurz, überall und allzeit kannst du durch die Erinnerung an Maria sehr verdienstliche Tugendwerke üben.

Das ist die praktischste Art und Weise, Maria mit Nutzen zu verehren, sich ihren Schutz im Leben und ihren Beistand in der Todesstunde zu sichern. Durch diesen Schutz erwirbt sie sich ein Recht auf deine Dankbarkeit und deine Liebe die ganze Ewigkeit hindurch.


Alles aus: Gebets- und Andachtsbuch der allgemeinen Erzbruderschaft  U. L. F. vom hl. Herzen, mit  Erlaubnis der kirchlichen Obrigkeit, 1884

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