Montag, 11. März 2013

Papst Benedikt XVI. über Papst Gregor den Großen, an dessen Festtag das Konklave beginnt, und die Gestalt des vollkommenen Bischofs

Als Papst Benedikt XVI. 2008 folgende Mittwochskatechese gehalten hat, hat er wahrscheinlich nicht geahnt, dass einst am Feststag von Papst Gregor dem Großen das Konklave zur Wahl des neuen Bischofs von Rom, das ist der Papst, beginnen würde.

Beten wir, dass ein so vollkommener Bischof, wie von Gregor dem Großen in seiner Regula skizziert, Papst wird.


"(...) Bei dieser unserer Begegnung am Mittwoch werde ich heute zur außerordentlichen Gestalt Papst Gregors des Großen zurückkehren, um aus seiner reichen Lehre weiteres Licht zu empfangen. 
Trotz der vielfältigen Aufgaben, die mit seiner Funktion als Bischof von Rom verbunden waren, hat er uns zahlreiche Werke hinterlassen, aus denen die Kirche in den nachfolgenden Jahrhunderten mit vollen Händen geschöpft hat.
(...)
Der vielleicht organischste Text Gregor des Großen ist die in den ersten Jahren des Pontifikats geschriebene Regula pastoralis. In ihr will Gregor die Gestalt des vollkommenen Bischofs skizzieren, der Lehrer und Leiter seiner Herde ist. 

Zu diesem Zweck erläutert er (hier und alle grünen Links auf der rechten Seite) die Ernsthaftigkeit des Hirtenamtes in der Kirche und die Pflichten, die es mit sich bringt. Aus diesem Grund sollten diejenigen, die nicht zu einer derartigen Aufgabe berufen worden sind, sie nicht mit Oberflächlichkeit suchen; jene hingegen, die sie ohne gebührendes Nachdenken übernommen haben, sollten darauf achten, dass in ihrer Seele eine angemessene Besorgnis entstehe. 


Indem er eines seiner Lieblingsthemen aufgreift, bekräftigt er, dass der Bischof vor allem der „Prediger“ schlechthin sei, und als solcher müsse er vor allem den anderen zum Vorbild gereichen, so dass sein Verhalten für alle anderen ein Bezugspunkt sein könne. 
Ein wirksames pastorales Handeln erfordere, dass er diejenigen kenne, an die er sich richtet, und dass seine Worte an die Situation jedes Menschen angepasst sind. 
Gregor beschreibt die verschiedenen Kategorien von Gläubigen mit scharfsinnigen und genauen Bemerkungen (hier und alle grünen Links auf der rechten Seite) , die die Wertung dessen rechtfertigen, der in diesem Werk auch eine psychologische Abhandlung erkannt hat. Daraus zeigt sich, dass er wirklich seine Herde kannte und mit den Menschen seiner Zeit und seiner Stadt über alles sprach.

Der große Papst besteht dennoch auf der Pflicht des Hirten, jeden Tag die eigene Armseligkeit zu erkennen, so dass der Stolz das vollbrachte Gute nicht vor den Augen des höchsten Richters wertlos werden lässt. Daher ist das Schlusskapitel der Regula der Demut gewidmet: „Wenn man sich dessen brüstet, viele Tugenden erlangt zu haben, so ist es gut, über die eigene Unzulänglichkeit nachzudenken und sich zu erniedrigen: Statt das vollbrachte Gute zu beachten, muss das beachtet werden, dessen Erfüllung vernachlässigt wurde.“ 

All diese wertvollen Hinweise zeigen den hohen Begriff, den Gregor von der Sorge für die Seelen hatte, die er als „ars artium“, die „Kunst der Künste“ bestimmte. Die Regula war so erfolgreich, dass sie – was sehr selten ist – sehr bald auf Griechisch und Angelsächsisch übersetzt wurde.(...)



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