Mittwoch, 10. April 2013

Warum kommt man im Kampf gegen die Gewohnheitssünden nicht voran?

"(...) So ist auch bei uns Umkehr not­wen­dig, wenn wir wahr­haft Reue emp­fin­den wol­len. Reue ist ein Schmerz, aber sie ist auch ein Wille. Die Reue ist der ent­schie­dene Wille, mit der Sünde zu bre­chen. 
Wie bricht man mit der Sünde? Indem man sich selbst Gewalt antut. 

„Wenn du dir nicht selbst Gewalt antust, wirst du die Sünde nicht besie­gen“, schreibt der Ver­fas­ser des Buches von der Nach­folge Christi. Wenn du dir nicht selbst Gewalt antust, wirst du die Sünde nicht besie­gen. 
Was heißt Gewalt antun? Gewalt antun heißt schmerz­li­che Ver­zichte brin­gen; Gewalt antun heißt das unter­las­sen, was wir gern tun möch­ten, und das tun, was wir gern unter­las­sen möch­ten; Gewalt antun heißt die Mit­tel anwen­den, die not­wen­dig sind, um die Sünde zu über­win­den; Gewalt antun heißt die Gele­gen­heit mei­den, von der wir wis­sen, dass wir darin zu Fall kom­men. Tun das alle, die vor­ge­ben, Reue zu haben?

Mich hat schon manch­mal jemand gefragt: Warum komme ich in mei­nem sitt­li­chen Stre­ben, im Kampfe gegen die Sünde nicht voran? 
Dann ant­worte ich mit einer Gegen­frage: Wie­viel Gewalt haben Sie gegen sich ange­wen­det, um die Sünde, um die Gewohn­heits­sünde zu über­win­den? 
In den meis­ten Fäl­len muss man mir ant­wor­ten: Gar keine

Es war keine rechte, keine tief­ge­hende, keine umwan­delnde Reue vor­han­den. Der Sün­der konnte nicht ehr­lich spre­chen: „Es spricht mein Herz zu dir, mein Gott. Dein Ant­litz suche ich.“ Das Herz war in der Reue nicht dabei. 
Ist es nicht so, wie wie­derum der Ver­fas­ser des Buches von der Nach­folge Christi schreibt: „Heute bekennst du und ver­fluchst die Sünde, und mor­gen begehst du wie­der die glei­che Sünde, die du heute bekannt und ver­flucht hast.“ 
Warum ist es so? 

Weil du dir keine Gewalt antust. Du bist bequem, du bist nach­läs­sig, du scheust vor der Über­win­dung zurück. Wir kannst du dich da wun­dern, dass dein sitt­li­ches Stre­ben nicht zum Ziele führt? (...)"

Alles aus dieser Predigt von Prälat Georg May









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