Mittwoch, 31. Juli 2013

Vom Nutzen der Widerwärtigkeiten

Gott bereichert in den Widerwärtigkeiten seine geliebten Seelen mit den größten Gnaden: Sehen wir, wie ein heiliger Johannes in Ketten und im Elende des Kerkers die großen Taten Christi kennen lernt. Da aber Johannes im Gefängnisse die Werke Christi hörte. Matth. 11,2.
– Sehr groß ist der Nutzen, den die Widerwärtigkeiten uns bringen; Gott schickt uns dieselben deshalb zu, weil Er unser Bestes, und nicht etwa, weil Er unseren Schaden will. 
Nehmen wir sie also mit Dank an, wenn sie über uns kommen, und ergeben wir uns nicht nur in Seinen göttlichen Willen, sondern freuen wir uns auch darüber, dass Gott uns behandelt gleichwie seinen göttlichen Sohn, der hier auf Erden stets ein Leben voller Widerwärtigkeiten führte. 

Heute will ich also zeigen: 
1. Wie nützlich uns die Widerwärtigkeiten sind, und
2. wie wir uns bei Widerwärtigkeiten benehmen müssen.

1.
1. Wer nicht geprüft ward, was weiß der? Ein Mann, der viel erfahren hat, denkt auch viel, und wer viel gelernt hat, weiß mit Verstand zu reden. Eccl. 34,9.
Wer im Glück dahinlebt, und noch keine widrige Erfahrung gemacht hat, der kennt seine eigene Seele noch nicht. Die Widerwärtigkeiten öffnen uns die Augen des Geistes, welche sonst durch das Glück geschlossen bleiben. 
Der heil. Paulus, der so lange in der Blindheit hingelebt hatte, erkannte seine Verirrungen erst, als Jesus Christus ihm erschien. Erst als der König Manasses im Kerker zu Babylon schmachtete, nahm er zu Gott seine Zuflucht, erkannte er seine Sünden und tat Buße. Da er nun gedrängt ward, betete er zu dem Herrn seinem Gott und tat große Buße. (2.Paral. 33,12) Als es mit dem verlorenen Sohn so weit gekommen war, dass er die Schweine hütete und Hunger litt, sprach er: Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater gehen. Luk. 15

Wird fortgesetzt

Alles vom hl., Kirchenlehrer Alphons Maria von Liguori, Predigten, zweite Predigt.


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