Samstag, 7. Dezember 2013

Betrachtung zum Fest des hl. Ambrosius

ausführliche Heiligenlegende hier
Schriften des hl. Ambrosius von Mailand, Bischof, Kirchenlehrer und Kirchenvater hier

1. Der hl. Ambrosius bewahrte auch mitten im Drange der Geschäfte und im Geräusche der Welt und des Hofes die Sammlung des Geistes und verlor die Gegenwart Gottes nicht aus den Augen. Alle seine Arbeiten begann er mit frommem Gebet, und auch während der Arbeit richtete er seine Augen wieder und wieder auf Gott, um für Gott zu arbeiten und Gottes Gnade sich zu erflehen, ohne die nichts Gutes gedeihen kann. 
Nach geschehener Arbeit ging er wieder in sich, um sein Werk vor Gott zu prüfen, ihm zu danken für seine Gnade und sich wegen der begangenen Fehler zu demütigen. So verlor er Gott und sich selbst nie aus den Augen. Verfährst Du auch so?

2. In solcher Weise werden die Fehler ausgetilgt und die Tugenden mit Leichtigkeit erworben. Denn darum werden Sünden auf Sünden gehäuft, weil niemand ist, der nachdenkt in seinem Herzen, weil niemand sich lebendig vergegenwärtigt, dass Gott alle Werke sieht und alles Gute dereinst lohnen wird. 
Würdest du auch noch wohl zu sündigen wagen, wenn du von der lebendigen Überzeugung durchdrungen wärest, dass Gott dich sieht, während du sündigst? Würdest du nicht freudig arbeiten und leiden für Christus, wenn du des Lohnes gedächtest, den Christus den Seinen für alle Mühen und Leiden verheißen hat?

3. Sich zu sammeln und in der Gegenwart Gottes zu verbleiben, ist leichter als man denkt. Laden uns denn nicht alle geschaffenen Dinge zur Bewunderung und Liebe Gottes ein, wenn wir nur bedenken, dass sie die Wirkungen seiner Güte gegen uns und ein Abbild seiner Vollkommenheit sind? 
Himmel und Erde, Sonne und Mond und alle Geschöpfe verkünden die Herrlichkeit Gottes. Bemühe dich, ihre Stimme zu verstehen, und steige von den Geschöpfen zum Schöpfer hinauf, der unendlich schöner und erhabener ist als alles, was du hier auf Erden siehst.

Alles  aus: Heiligen-Legende in täglichen Lesungen und Betrachtungen von Dr. Friedrich Hense, Herder, 1911


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