Eduard Scheby ist zu Tönning in Schlesien geboren. Er war der Sohn sehr wohlhabender Eltern und widmete sich, nach Absolvierung seines Gymnasialkursus, zu Kiel und Heidelberg dem Studium der Rechte.
Im vollkommensten Indifferentismus erzogen und aufgewachsen, kam er im Herbst 1845 auf einer Ferienreise nach Wien. Nach einigem Aufenthalt daselbst fiel er in eine schwere Krankheit, in welcher er von einer alten Frau mit großer Liebe und Aufopferung gepflegt wurde.
Nach seiner Genesung schlug sie jede ihr angebotene Entschädigung aus, erbat sich aber als einzige Belohnung von ihm, dessen vollständige Glaubenslosigkeit sie wohl erkannt haben mochte, dass er, wenn auch nur ein einziges Mal, eine Kirche besuchen möchte. Gern erfüllte Scheby diesen so uneigennützigen Wunsch seiner treuen Pflegerin und tat damit den für sein ganzes Leben entscheidenden Schritt.
Am Morgen des Tages nach diesem einmaligen Kirchenbesuch, so erzählte er selbst unserem Gewährsmanne, stand der Heilige Geist zu Häupten seines Bettes und wartete auf sein Erwachen. Und als er die Augen aufgeschlagen hatte, kam der Heilige Geist über ihn und er war katholisch.
Er ging sogleich zu einem Priester, den er sich von seiner Pflegerin hatte nachweisen lassen – es war der Pater Madlener aus dem Orden des allerheiligsten Erlösers – und teilte ihm seinen Entschluss mit, in die Kirche aufgenommen zu werden.
Am Morgen des Tages nach diesem einmaligen Kirchenbesuch, so erzählte er selbst unserem Gewährsmanne, stand der Heilige Geist zu Häupten seines Bettes und wartete auf sein Erwachen. Und als er die Augen aufgeschlagen hatte, kam der Heilige Geist über ihn und er war katholisch.
Er ging sogleich zu einem Priester, den er sich von seiner Pflegerin hatte nachweisen lassen – es war der Pater Madlener aus dem Orden des allerheiligsten Erlösers – und teilte ihm seinen Entschluss mit, in die Kirche aufgenommen zu werden.
Der Ordensmann prüfte ihn, und da ergab sich denn das wunderbare Factum, dass Scheby, wie schon bemerkt, nie um irgendwelche Religion bekümmert, auch nie einen lutherischen, geschweige denn einen katholischen Katechismus in den Händen gehabt hatte, so vollständig mit allen Dogmen der katholischen Kirche vertraut war, dass es eines vorbereitenden Unterrichts nicht bedurfte und er das Glaubensbekenntnis ablegen konnte.
Unser Gewährsmann hat dieses Factum damals auch aus dem Munde des Paters Madlener bestätigen hören, so dass die Glaubwürdigkeit außer allen Zweifel gesetzt ist.
Scheby hielt sich nach seiner Konversion noch geraume Zeit in Wien auf, während welcher er viel mit seinem mehrerwähnten Freunde verkehrte, der später erklärte, Scheby habe zu den originellsten Persönlichkeiten gehört, die ihm in seinem Leben vorgekommen seien. (…)
Scheby hielt sich nach seiner Konversion noch geraume Zeit in Wien auf, während welcher er viel mit seinem mehrerwähnten Freunde verkehrte, der später erklärte, Scheby habe zu den originellsten Persönlichkeiten gehört, die ihm in seinem Leben vorgekommen seien. (…)
P. Eduard Scheby OCR |
Bald darauf kehrte Scheby in seine Heimat zurück, verkaufte die ihm zugehörigen Güter, nahm Abschied von seinen Verwandten und trat zu Wittem bei Maasstricht in den Orden der Redemptoristen.
Aber nach einigen Jahren genügte ihm die Strenge dieses Ordens nicht mehr, er sehnte sich nach strengerer Aszese und Abtötung, und trat daher aus seinem Orden aus und ging 1852 nach dem Oelenberge um Elsass, wo er in den Trappistenorden eintrat. Er lebt gegenwärtig zu Mariawald in der Diözese Köln.
Alles aus: Convertitenbilder aus dem neunzehnten Jahrhundert von David August Rosenthal, erster Band - Deutschland, Hurter´sche Buchhandlung, 1866
Alles aus: Convertitenbilder aus dem neunzehnten Jahrhundert von David August Rosenthal, erster Band - Deutschland, Hurter´sche Buchhandlung, 1866
Nachtrag: P. Scheby war sogar von 1866 bis 1875 Prior des Klosters Mariawald. Näheres hier und hier. Er war nicht der einzige wunderbar Bekehrte bei den Trappisten, siehe hier.
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