Mittwoch, 9. Januar 2013

Opfer­geist ist das Christ­lichste am Chris­ten­tum oder wie Bischof Strampi sein Leben für Papst Leo XII. aufopferte

Papst Leo XII. beim Segen Urbi et Orbi im Jubiläumsjahr 1825,
Denkmal im Petersdom


Bei seiner Wahl zum Papst versuchte er, die Annahme zu verweigern
und sagte zu den Kardinälen im Hinblick auf seinen
schlechten Gesundheitszustand: "Ihr wählt einen toten Mann."

Quelle



"(...) Ich will Ihnen an einem geschicht­li­chen Bei­spiel, an einem wirk­li­chen, erleb­ten Bei­spiel zei­gen, was es heißt, sich mit Chris­tus zu opfern. 
In Ita­lien lebte im 19. Jahr­hun­dert ein Bischof namens Strampi. Er war gebo­ren am 1. Januar 1745 und starb am 1. Januar 1824. Strampi ver­zich­tete auf sein Bischofs­amt, auf sei­nen Bischofs­stuhl, als sein Freund Anni­bale della Genga als Leo XII. den Stuhl Petri besetzte. 
Der Papst wünschte näm­lich, dass er in sei­ner Nähe sei, er wollte die­sen gelehr­ten und from­men Bischof in sei­nem Hause haben. 

Im Jahre 1823 im Okto­ber wurde Leo XII. zum Papst gekrönt, und im Dezember wurde er krank, schwer krank. Am 23. Dezember hieß es, der Papst liege im Ster­ben. Strampi eilte zu ihm, spen­dete ihm die Ster­be­sa­kra­mente, und dann sagte er wie von einer plötz­li­chen Ein­ge­bung getrof­fen: „Hei­li­ger Vater, ich will hin­ab­ge­hen und die hei­lige Messe für Sie lesen.“ 

Und er sagte zum Papst: „Mut, Hei­li­ger Vater, es bie­tet jemand das eigene Leben für Sie an.“ „Es bie­tet jemand (näm­lich er selbst) das eigene Leben für Sie an.“ Er fei­erte also die hei­lige Messe, die län­ger dau­erte als üblich, und in die­ser hei­li­gen Messe bot der Pries­ter Strampi, die­ser hei­lig­mä­ßige Bischof, am Altare sein eige­nes Leben für das Leben des Hei­li­gen Vaters an. 

Noch ehe er zum Papste zurück­kehrte, eilte ihm ein Kam­mer­die­ner ent­ge­gen: „Dem Papst geht es bes­ser; er scheint ein ganz ande­rer zu sein.“ Strampi ant­wor­tete: „Dank sei Gott, der das Opfer ange­nom­men hat.“ Wie hat er es ange­nom­men? 

Am nächs­ten Tage begab sich Strampi an das Kran­ken­bett, und er ver­traute ihm ein Geheim­nis an, das Gott ihm geof­fen­bart hatte: Er werde nur 5 Jahre und 4 Monate regie­ren. Diese Vor­aus­sage wurde schrift­lich nie­der­ge­legt und erfüllte sich buch­stäb­lich. 

Leo wurde gesund in den Weih­nachts­ta­gen, aber der, der sich für ihn geop­fert hatte, erlitt am Fest der Unschul­di­gen Kin­der einen Schlag­an­fall, und er starb am 1. Januar. Gott hatte das Opfer ange­nom­men.
Das Opfer mit Chris­tus dar­brin­gen heißt also sich selbst opfern. Es ist in der hei­li­gen Messe eine dop­pelte Bewe­gung zu beob­ach­ten, näm­lich das „suscipe“ – nimm an, o Gott, das Opfer Christi, und das „susci­pia­mur“ – möch­ten doch wir ange­nom­men wer­den als Opfer, als Mit­op­fer mit Chris­tus. 

Das müs­sen wir uns also für immer mer­ken: Hei­lige Messe ist Opfer Christi und Opfer der Kir­che. 

Die­ses Selbstop­fer der Kir­che ist der eigent­li­che Grund und Zweck, wofür die hei­lige Messe geschaf­fen ist. 
Wir müs­sen mit Chris­tus, durch Chris­tus und in Chris­tus, also als Glie­der sei­nes Lei­bes, in der Gesin­nung, wie Chris­tus sie hat, uns mit­op­fern, damit wir der Gott­heit des­sen teil­haf­tig wer­den, der sich gewür­digt hat, unsere Men­schen­na­tur anzu­neh­men, unser Herr Jesus Chris­tus. 
Opfer­geist, meine lie­ben Chris­ten, Opfer­geist ist das Christ­lichste am Chris­ten­tum.(...)"

alles aus der Predigt: Ein­ge­hen in das Opfer Christi



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