Das ist mir so recht wieder zum Bewusstsein gekommen am Krankenbett des alten Richard B., dem ich die Sterbesakramente gespendet und den ich nachher noch einige Male vor seinem Tode besucht hatte.
Er hatte viel durchgemacht. Vier Söhne waren im ersten Weltkrieg gefallen. Frau und Tochter waren jahrelang schwer krank. Außerdem hatte er viel Leid mit seinen nächsten Verwandten, die ihn in jeder Weise an seinem guten Namen und an seinem Vermögen zu schädigen suchten. Sie brachten es auch fertig durch einen ganz unsinnigen Prozess, dass er in der Inflationszeit sein ganzes, ziemlich bedeutendes Vermögen verlor.
Mit dem letzten spärlichen Rest hatte er sich für seine einsamen alten Tage bei Schwestern eingekauft, die ihn liebevoll pflegten.
Über seinem Bett hing eine schöner großer Stahlstich: Jesus wandelt auf dem Meer, und Petrus, der ihm auf Aufforderung hin entgegengeht, gerät in Furcht vor dem Sturm und fängt an zu sinken (Mt 14,28-31).
Ich schaute nachdenklich auf das schöne Bild, während ich mit dem Kranken plauderte und mir seine wechselvollen Lebensschicksale erzählen ließ. Der Kranke folgte meinem Blick und erriet meine Gedanken:
"Ja, es erging mir im Leben oft so wie dem heiligen Petrus auf dem Bilde. Das Bild ist ein altes Erbstück meiner Familie, das habe ich überall mitgenommen, denn es hat mich in den schwersten Stunden meines Lebens vor der Verzweiflung bewahrt.
Mit dem letzten spärlichen Rest hatte er sich für seine einsamen alten Tage bei Schwestern eingekauft, die ihn liebevoll pflegten.
Über seinem Bett hing eine schöner großer Stahlstich: Jesus wandelt auf dem Meer, und Petrus, der ihm auf Aufforderung hin entgegengeht, gerät in Furcht vor dem Sturm und fängt an zu sinken (Mt 14,28-31).
Petrus sinkt |
"Ja, es erging mir im Leben oft so wie dem heiligen Petrus auf dem Bilde. Das Bild ist ein altes Erbstück meiner Familie, das habe ich überall mitgenommen, denn es hat mich in den schwersten Stunden meines Lebens vor der Verzweiflung bewahrt.
Mir stand das Wasser mehr als einmal schon bis zum Halse. Einmal war ich dem Selbstmord nahe. Aber immer in der äußersten Not habe ich mir vor dem Bild niedergeworfen und habe mit Petrus gerufen: Herr, rette mich, ich gehe zugrunde!
Und immer habe ich vor diesem Bilde wieder Trost und Kraft gefunden. Es möge mir auch in der letzten schweren Stunde helfen!"
Alles vom großen deutschen Volksmissionar Max Kassiepe OMI.
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