Mittwoch, 20. Februar 2013

Die Ehe bei den Katholiken des Urchristentums

"(...) Die Chris­ten ach­te­ten streng auf vor­ehe­li­che Keusch­heit, auf Ein­ehe und ehe­li­che Treue. In einem christ­li­chen Hause gab es keine geschie­dene Ehe. Mann und Frau waren ein­an­der in treuer Liebe ver­bun­den. Sie wuss­ten, dass sie ein Abbild der Ver­mäh­lung Christi mit der Kir­che sein sol­len, wie es im Ephe­ser-Brief geschrie­ben steht. 

Ter­tul­lian, der christ­li­che Schrift­stel­ler, schreibt in sei­nem Buch an seine Frau: "Wie soll­ten wir das Glück jener Ehen schil­dern, wel­che die Kir­che stif­tet, das Opfer befes­tigt, der Segen besie­gelt und Gott­va­ter bestä­tigt? Welch schö­nes Zwei­ge­spann sind zwei Chris­ten, wel­che eine Hoff­nung, eine Lebens­weise, einen Dienst haben. Sie beten gemein­sam, sie fas­ten gemein­sam, sie beleh­ren, ermah­nen, ertra­gen sich gegen­sei­tig. Zusam­men sind sie in der Kir­che und am Tische des Herrn. Zusam­men durch­le­ben sie Bedräng­nis, Ver­fol­gun­gen und glück­li­che Tage." So schreibt Ter­tul­lian in sei­nem ver­öf­fent­lich­ten Buch an seine Frau. 

Nur eine unauf­lös­li­che Ehe ken­nen die Chris­ten. Die Hei­den mach­ten es ihnen anders vor. Ehe­schei­dung ist an der Tages­ord­nung. Es gab damals stadt­be­kannte Damen der Gesell­schaft, die ihre Lebens­jahre nicht nach den bür­ger­li­chen Jah­ren berech­ne­ten, son­dern nach der Zahl der Ehe­män­ner, die sie gehabt haben. Die christ­li­chen Ehe­leute beob­ach­ten das Gebot des Herrn. Was Gott ver­bun­den hat, das darf der Mensch nicht tren­nen. 

Auch nach dem Tode eines Gat­ten gin­gen sie nur ungern eine zweite Ehe ein. Die zweite Ehe erschien ihnen als etwas Min­de­res und war des­we­gen ver­pönt. Ehe­bruch gehörte zu den Kapi­tal­sün­den wie Mord oder Glau­bens­ab­fall, konnte nur nach einer lan­gen, har­ten Kir­chen­buße und nur ein­mal im Leben ver­ge­ben wer­den. 

Die Kin­der wur­den ange­nom­men, wie Gott sie schickte. Kin­der­scheu war in den christ­li­chen Fami­lien unbe­kannt, um so ver­wun­der­li­cher in einer genuß­süch­ti­gen sat­ten Zeit, die gegen das Kind ein­ge­stellt war. Wir wis­sen, dass zum Bei­spiel Kai­ser Augus­tus strenge Gesetze erließ gegen die­je­ni­gen, die absicht­lich kin­der­los blei­ben. Sie wur­den höher besteu­ert. Aber seine Maß­nah­men rich­te­ten kaum etwas aus. 
Die Chris­ten hingegen waren kin­der­froh, obwohl sie wuss­ten, du erziehst deine Kin­der viel­leicht für die Raub­tiere, dass sie den Löwen, den Tigern vor­ge­wor­fen wer­den. Aber bei allen Beden­ken sag­ten sie sich: "Der Herr ist mein Hirt', was wird mir man­geln?" Alles Ban­gen war ver­flo­gen. 

Die Hei­den kann­ten die Aus­set­zung der Kin­der. Sie waren ver­traut mit der Abtrei­bung. Nichts der­glei­chen bei den Chris­ten. Die Kin­der wer­den ange­nom­men und erzo­gen, wer­den zu Chris­ten gemacht, wer­den fromm in den Glau­ben ein­ge­führt. Jung­frauen und Jung­män­ner bewah­ren ihre Unver­sehrt­heit vor der Ehe. Der heid­ni­sche Arzt Gale­nus schreibt von der geschlecht­li­chen Rein­heit und Unver­sehrt­heit der Chris­ten. (...)"

alles aus der Predigt von Prälat Prof. Georg May: Das Bei­spiel der Urchris­ten­heit


Keine Kommentare:

Related Posts Plugin for WordPress, Blogger...