Dienstag, 2. April 2013

Jesus Christus ist für alle gestorben, aber ....

Chris­tus hat durch seine stell­ver­tre­tende Genug­tu­ung die Men­schen los­ge­kauft und ver­söhnt. Er ist gestor­ben und auf­er­weckt wor­den nicht nur für die Prä­des­ti­nier­ten, die also Gott von vor­ne­her­ein für den Him­mel bestimmt hatte. Er ist gestor­ben und auf­er­weckt wor­den auch nicht bloß für die Gläu­bi­gen. Er ist gestor­ben und auf­er­weckt wor­den für alle Men­schen. 
In der Hei­li­gen Schrift und in den Äuße­run­gen der Kon­zi­lien wird immer wie­der gesagt: Er starb für alle. Er hat sein Leben hin­ge­ge­ben als Löse­preis für alle.

Aber da ist eine wich­tige Unter­schei­dung zu machen, meine lie­ben Freunde. Mit der Erlö­sung ist es nicht wie mit einem natur­haf­ten Gesche­hen. Dem kann sich nie­mand ent­zie­hen. Wenn ein Vul­kan aus­bricht, dann bricht er eben aus und kommt über alle. So ist es nicht mit der Erlö­sung. 

Die Erlö­sung gewinnt man nur, wenn man erlöst sein will. Und des­we­gen hat die Theo­lo­gie eine ganz wich­tige Unter­schei­dung ange­bracht. Sie heißt: „Die stell­ver­tre­tende Genug­tu­ung Christi ist aus­rei­chend für alle, aber sie ist nicht wirk­sam für alle.“ 
Die gesamte Mensch­heit ist objek­tiv erlöst. Sie ist also fähig, sich die Erlö­sung Christi anzu­eig­nen. Aber nicht jeder eig­net sie sich an
Um sich die Erlö­sung anzu­eig­nen, braucht es den Glau­ben, braucht es die Erfül­lung der Gebote, und wer das nicht tut, wer absicht­lich nicht glaubt und die Gebote nicht erfüllt, der ist der Erlö­sung nicht teil­haf­tig.

Also gemäß der Hin­läng­lich­keit ist die Erlö­sung all­ge­mein, aber hin­sicht­lich der Wirk­sam­keit ist sie nicht all­ge­mein. Die Ver­damm­ten, die Men­schen, die ver­lo­ren­ge­hen, wer­den durch Christi Blut, so kost­bar es ist, nicht erlöst. 
Es gibt die furcht­bare Mög­lich­keit, die Erlö­sung zu ver­pas­sen. Es gibt die furcht­bare Mög­lich­keit, daß das Blut Jesu für Men­schen ver­geb­lich geflos­sen ist.

Aus die­ser furcht­ba­ren Mög­lich­keit erse­hen wir, wie dank­bar wir sein kön­nen, daß Gott uns zu sei­ner Kir­che beru­fen hat, daß wir in Glaube und Taufe und Sakra­men­ten uns die Erlö­sung aneig­nen, daß wir uns bemü­hen dür­fen, sei­nen Wil­len zu erfül­len, um die Erlö­sung auch fest­zu­ma­chen für unser gan­zes Leben bis zu unse­rem hof­fent­lich seli­gen Ende.

alles aus der Predigt Stell­ver­tre­tende Genug­tu­ung Jesu von Prof. Dr.Georg May

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