Samstag, 11. Mai 2013

Was ein lauer Pfarrer nach der Konsekration der Hostie erlebte

P. Cäsarius aus dem Kloster Heisterbach schreibt: Bei uns war ein Mönch namens Gottschalk. 
Als dieser vor 6 Jahren in der Christnacht an einem Nebenaltare zelebrierte, sah er nach der Wandlung an Stelle der Hostie ein so schönes Kindlein in seinen Händen, dass auch die Engel an solcher Schönheit ihre Freude haben mussten. Nicht lange danach erkrankte er, und vor seinem Tode offenbarte er seinem Obern diese Erscheinung.


Dieser erzählte dieselbe einem Pfarrer, Adolf von Deifern genannt, welcher seufzend erwiderte: 
Warum offenbart Gott solche Dinge den heiligen und im Glauben vollkommenen Männern? Vielmehr sollte er uns armen Sündern solche Erscheinungen zukommen lassen, damit unser schwacher Glaube gestärkt werde.
Als er nun nicht lange nachher bei der heiligen Messe die hl. Hostie zerbrechen wollte, siehe, da sah er darin ein überaus schönes Knäblein sitzen und ihn freundlich anlächeln. 

Hierüber erschrak er anfangs gar sehr, und er musste sich erst ein wenig erholen, bis er das Kindlein mit Freuden anzuschauen wagte. Nach einer Weile wollte er wissen, was auf der anderen Seite der Hostie sein möchte, wendete dieselbe um und sah Christus am Kreuze hangend, wie er gleich darauf sein Haupt neigte und seinen Geist aufzugeben schien. 


O Jesus in der Heiligen Hostie, 
wir opfern Dich durch Maria dem Vater auf
Dieser Anblick ging dem Priester so tief zu Herzen, dass er Tränen vergoss. Die Gestalt des sterbenden Heilands blieb lange vor seinen Augen, und lange stand er da, ohne zu wissen, ob er mit der hl. Messe einhalten oder fortfahren sollte. Unterdessen verschwand die Gestalt des sterbenden Heilands und der Priester vollendete die Messe unter vielen Tränen. 

Das Volk wollte wissen, was ihm geschehen sei, und warum er so langsam Messe gelesen habe. Deswegen stieg er auf die Kanzel, erzählte ihnen die Erscheinung des Christkindleins und wollte ihnen auch die Gestalt des sterbenden Christus erklären.

Aber sein Herz war so weich, dass er kaum ein verständliches Wort hervorbringen konnte, deswegen stieg er von der Kanzel, brachte mehrere Tage in Reue über seine Sünden und Betrachtung des bitteren Leidens Christi zu und erzählte vielen frommen Leuten die gehabte Erscheinung.

Diese blieb ihm all sein Lebtag so tief ins Herz eingedrückt, dass er sein Leben besserte, seine begangenen Sünden abbüßte, und seinen Pfarrkindern fortan mit dem besten Beispiel voranleuchtete.

Aus dieser Erzählung können wir einigermaßen erkennen, auf welche Weise unser treuer Erlöser seinen bitteren Tod Gott und dem ganzen Himmel vor Augen stellt, nicht um sie zu betrüben, sondern um ihnen die große Liebe, mit welcher er einen so gar bitteren Tod zur Erlösung der Welt gelitten hat, zu erkennen zu geben.

O, wenn wir auch die Gnade haben möchten wie jener Priester, wie gerne würden wir zur Messe gehen, wie andächtig würden wir Messe hören, und was für ein herzliches Mitleiden würden wir mit unserem Erlöser haben! Sehen wir dieses auch nicht mit den leiblichen Augen, so sehen wir´s doch mit den Augen des Verstandes und halten es fest durch den Glauben unseres Herzens.

So oft wir diesen Glauben erwecken, so oft tun wir Christo einen großen Dienst und verdienen jedes Mal einen sehr großen Lohn.

alles aus dem Kapitel "In der heiligen Messe wird Christi Tod erneuert" in: Erklärung des heiligen Messopfers von P. Martin von Cochem

Beschreibung weiterer eucharistischer Wunder: Hier clicken


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