Sonntag, 8. Dezember 2013

Kein Verständnis der „unbefleckten Empfängnis Mariens“ ohne Verständnis der Erbsünde

Die Erbsünde entstand als Folge des Sündenfalls von Adam und Eva und mit ihr kam der Ver­lust der über­na­tür­li­chen Gott­eben­bild­lich­keit.  Daher wird der Mensch nicht in dem Zustand der heiligmachenden Gnade geboren, den Gott dem ersten Menschenpaar Adam und Eva sozusagen als "Grundausstattung" geschenkt hatte:
Er gab ihm zu der natür­li­chen eine über­na­tür­li­che Gottähn­lich­keit. Er wollte, dass der Mensch in sein inne­res Leben hin­ein­ge­zo­gen wird, dass er nicht nur nach sei­nem Kör­per und sei­nem Geist Gott ähn­lich ist, son­dern dass er auch das gött­li­che Leben in sich trüge, das gött­li­che Leben, das wir die hei­lig­ma­chende Gnade nen­nen. So hat Gott den ers­ten Men­schen auch ver­ähn­licht in sei­ner inne­ren Befind­lich­keit. Er hat die geschaf­fene hei­lig­ma­chende Gnade in seine Seele ein­ge­gos­sen. 
Und mit der Gnade kam deren Begleit­schaft, die gött­li­chen Tugen­den Glaube, Hoff­nung, Liebe, die Anlage, sitt­li­che Tugen­den zu erwer­ben. Es kamen die sie­ben Gaben des Hei­li­gen Geis­tes, und so war der Mensch in einer wun­der­ba­ren Weise aus­ge­stat­tet." (Quelle)
Im Zustand der Gna­den­lo­sig­keit geboren zu werden, das ist das Wesen der Erb­sünde. Die Erb­sünde im stren­gen Sinne ist beschränkt auf den Zustand der Gna­den­lo­sig­keit.

Die allerseligste Jungfrau Maria hingegen ist von jeder Makel der Erbsünde frei - d.h. unbefleckt - geblieben und wurde "gratia plena", d.h. "voll der Gnade" empfangen und geboren, ganz im Gegensatz zu jedem von uns:


"Die Aus­er­wäh­lung und Wei­hung Mari­ens durch Gott drückt sich in weni­gen Tat­sa­chen deut­li­cher aus als in ihrer Frei­heit von der Erb­sünde und von der unge­ord­ne­ten Begier­lich­keit. Es ist ein Glau­bens­satz unse­rer Kir­che: 
„Maria ist im ers­ten Augen­blick ihres Daseins durch eine beson­dere Gnade des all­mäch­ti­gen Got­tes im Hin­blick auf die Ver­dienste Christi, des Erlö­sers, von jeder Makel der Erb­sünde frei geblie­ben.“ 
Die­ser Glau­bens­satz wurde von Papst Pius IX. am 8. Dezember 1854 ver­kün­det. Seit­dem fei­ern wir am 8. Dezember das Fest der Unbe­fleck­ten Emp­fäng­nis. 
Der Text der päpst­li­chen Defi­ni­tion vom 8. Dezember 1854 lau­tet fol­gen­der­ma­ßen: 
„Zur Ehre der hei­li­gen, unge­teil­ten Drei­fal­tig­keit, zur Zierde und Ver­herr­li­chung der jung­fräu­li­chen Got­tes­ge­bä­re­rin, zur Erhö­hung des katho­li­schen Glau­bens und zum Wachs­tum der christ­li­chen Reli­gion erklä­ren, ver­kün­den und bestim­men Wir in Voll­macht unse­res Herrn Jesus Chris­tus, der seli­gen Apos­tel Petrus und Pau­lus und in Unse­rer eige­nen: 
Die Lehre, daß die seligste Jung­frau Maria im ers­ten Augen­blick ihrer Emp­fäng­nis durch ein­zig­ar­ti­ges Gna­den­ge­schenk und Vor­recht des all­mäch­ti­gen Got­tes im Hin­blick auf die Ver­dienste Christi Jesu, des Erlö­sers des Men­schen­ge­schlech­tes, von jedem Fehl der Erb­sünde rein bewahrt blieb, ist von Gott geof­fen­bart und des­halb von allen Gläu­bi­gen fest und stand­haft zu glau­ben.“
Wenn man diese Glau­bens­wahr­heit ver­ste­hen will, muß man sich erst ein­mal klar­ma­chen, was die Erb­sünde ist und wel­ches die Fol­gen der Erb­sünde sind.(...)"
und 
Die Lage der Schöp­fung nach dem Sün­den­fall
und
Die Erbsünde
und
Der Ver­lust der über­na­tür­li­chen Gott­eben­bild­lich­keit
und
Der Tod als Folge der Erb­sünde
und 
Related Posts Plugin for WordPress, Blogger...