Freitag, 13. Februar 2015

Kardinal Marx gibt englischsprachigen Katholiken Ärgernis, vergleicht "klare Positionen" mit "Terrorismus"

Die katholische Korrespondentin von Lifesitenews, Hillary White, berichtete jüngst, dass Kardinal Marx in einer Vorlesung an der Stanford-University junge Katholiken, die „wieder traditioneller sind“ und „klare Positionen beziehen möchten“ mit „Schwarz-Weiß-Populismus, der der Beginn des Terrorismus ist“ in einem Atemzug genannt hatte.
Bei den Amerikanern war daher angekommen: „Kardinal Marx, enger Berater des Papstes, vergleicht junge, traditionstreue Katholiken mit Terroristen", was zu ziemlicher Verärgerung unter den treuen (jungen und alten) Katholiken geführt hatte.

Kardinal Marx ist übrigens nicht nur "enger Berater des Papstes" in seiner Funktion als "C8/C9"-Kardinal, sondern seit 2012 auch Präsident der  Kommission der Bischofskonferenzen der EU.


Von einer "Schwarz-Weiß-Rhetorik" fühlt sich Kardinal Marx schon mindestens seit 2012 verfolgt: 
Der Münchner Erzbischof über steigende Anfälligkeit 'für eine schlichte Schwarz-Weiß-Rhetorik' - 'Radikale katholische Internetseiten' lese er nicht.
Und obwohl "er selber das klare Wort nicht scheut“, möchte er anderen offensichtlich Sprechverbote auferlegen und mag es einfach nicht, wenn jemand in unklarer Lage klare Verhältnisse anstrebt:
Marx: Ich bin selber nicht bekannt als jemand, der das klare Wort scheut. Aber eine gewisse Differenzierung müsste doch in einer kirchlichen Debatte da sein. Stattdessen steigt die Anfälligkeit für eine schlichte Schwarz-Weiß-Rhetorik. Man will klare Verhältnisse, so unklar die Lage oft auch ist.
2014 ermutigte er zu „Mündigkeit im Glauben“, laut der Überschrift einer Pressemitteilung seines Erzbistums, diesmal hatte zum „Schwarz-Weiß-Denken" auch noch der „Populismus“ Einzug gehalten:
„In der heutigen komplexen und unübersichtlichen Zeit brauchen wir mündige Entscheidungen, die geprägt sind von einem erwachsenen Glauben“, so Marx. „Schwarz-Weiß-Denken und Populismus“ seien dagegen fehl am Platze.
Zum mündigen, erwachsenen Glauben“ lassen sich die englischsprachigen Katholiken nicht zweimal aufrufen und finden daher, der Kardinal wende "Schwarz-Weiß-Denken" und "Populismus" gegen solche Katholiken an, die er selbst ihrer „klaren Positionen“ wegen nicht leiden kann.

Aber gegenüber „Homosexuellen“ wollte Kardinal Marx 2014 kein „Schwarz-Weiß-Denken“ angewandt sehen:

Zur Frage der Homosexualität erklärte Kardinal Marx, es müsse immer der Einzelfall betrachtet werden. 
Ein Paar, das seit 30 Jahren in Liebe zusammenlebe und der eine Partner den anderen in Krankheit oder Alter pflege, könne in seinem Wesen nicht einfach als negativ beurteilt werden. 
Das Bemühen um Keuschheit oder Treue entsprächen nicht dem Ziel, doch gebe es kein „schwarz und weiß“ in der Welt. Als junger Priester habe er in Gesprächen mit Homosexuellen einen Weg finden müssen, damit eine Reifung und Verbesserung erfolge.
Man erkennt deutlich, auch der Kardinal bemüht - wie Papst Franziskus -  „den Einzelfall", d. h. die unkatholische, induktive „Sehen-Urteilen-Handeln-Methode“ (zur Beurteilung des "Einzelfalls"), die seit dem Konzil das katholische Denken, das Verhaltensregeln immer von der unveränderlichen Doktrin und nicht vom Einzelfall ableitet, zerstört bzw. ersetzt hat.

Wenn man das in einem bestimmten Fall notwendige Verhalten (d. h. das, was jemand tun soll oder muss, um nicht oder nicht mehr weiter zu sündigen) von der Doktrin ableitet, wie es immer in der katholischen Kirche gemacht wurde, bis die Herren kamen, die alles "neu" machen wollten, kommt man zwangsläufig zu "klaren Positionen", die heutzutage allzu viele in der Hierarchie mit "Schwarz-Weiß-Denken" oder auch mit "unerträglichen, engstirnigen Regeln" zu verwechseln scheinen.

Zusätzlich zu Kardinal Marx Vorlesung an der Stanford University hatte die Lifesitenews-Korrespondentin sich sein Interview mit dem Jesuiten Magazin America durchgelesen und berichtet, dass er darin erneut lobende Worte für „homosexuelle praktizierende Katholiken" fand, die „in einer lebenslangen Partnerschaft leben möchten“.

Darauf fragte sich eine amerikanische mündige Bloggerin, die sogar schon Großmutter ist, ob die Häufigkeit, mit der Kardinal Marx homosexuelle „Beziehungen“ lobt, etwas mit ihm selbst zu tun haben könnte.


Siehe auch:
Vatikan: Input für Bischofssynode 2015 soll nicht nur auf Doktrin basieren


Related Posts Plugin for WordPress, Blogger...