Als mein Sohn nach Hause kam, fragte ich ihn: „Was ist ein Märtyrer des II. Vatikanischen Konzils? Die gibt es nämlich jetzt.“
Darauf sagte er augenzwinkernd: „Das sind alle die treuen Katholiken, die in den letzten 50 Jahren durchgehalten haben und noch immer nicht den echten katholischen Glauben verloren haben!“
Leider ist das nicht die Definition der Progressiven, die schon seit Jahrzehnten die Marschrichtung in der Kirche angeben, denn für das grausame Leiden der traditionstreuen Katholiken interessieren sich die Progressiven nicht, denn sie fallen nicht in ihre Kategorie „am Rande der Gesellschaft“ oder „poor“, „arm“ und diesen muss man auch keine „justice“, „Gerechtigkeit“ wiederfahren lassen und man muss mit ihnen keine „solidarity“, Solidarität“ üben.
Im Gegenteil, die dem unveränderlichen Glauben auch in Taten weiterhin treuen Katholiken bekommen allerlei Schimpfworte von den sonst so "barmherzigen" Progressiven gesagt und bestenfalls den Stempel „rückwärtsgewandt“ aufgedrückt.
Der besagte „Märtyrer des II. Vatikanischen Konzils“ in den Augen der Progressiven ist Oscar Romero, der in El Salvador Erzbischof war und dessen Seligsprechungsverfahren von Papst Benedikt und Papst Franziskus aus der scheinbaren Versenkung gehoben wurde.
Der besagte „Märtyrer des II. Vatikanischen Konzils“ in den Augen der Progressiven ist Oscar Romero, der in El Salvador Erzbischof war und dessen Seligsprechungsverfahren von Papst Benedikt und Papst Franziskus aus der scheinbaren Versenkung gehoben wurde.
Warum war das Seligsprechungsverfahren Romeros in der scheinbaren Versenkung?
Weil "Kilos von Briefen" im Vatikan ankamen, während seiner Zeit als Erzbischof von 1977 bis 1980 ", die ihn als „politisch“ und als Befreiungstheologe beschuldigten. Außerdem habe es Anschuldigungen geben, er habe "doktrinelle Irrtümer" in Homilien und Reden verbreitet.
Da habe es Zeit gebraucht, "ebenso viele Unterlagen im Vatikan zu sammeln, die das Gegenteil bestätigten", nämlich, dass er „den Glauben heroisch gelebt habe und aus Hass wegen seiner Handlungen und Aussagen, die er als katholischer Priester gemacht hatte, getötet worden war".
Besonders unbeliebt bei den Progressiven war unter den „Feinden der Heiligsprechung Romeros“, der kolumbianische Kardinal Alfonso Lopez Trujillo, der meinte, Oscar Romero habe „eine Neigung zum Marxismus gehabt und eine Heiligsprechung Romeros würde einer Heiligsprechung dieser materialistischen, politischen Form der Befreiungstheologie gleich kommen“.
Kardinal Lopez Trujillo ist schon länger tot und daher geht es jetzt ungebremst weiter mit dem Fall, die Anschuldigungen der Heterodoxie Romeros wurden vom Tisch gefegt.
Das mehrfach blockierte Verfahren ist schon am 20. Dezember 2012 von Benedikt XVI. freigegeben worden. Anfang Februar hat Papst Franziskus das Martyrium Romeros bestätigt.
Warum genau fällt Erzbischof Romero unter die neue Rubrik (das sagen die Progressiven selbst, dass das neu ist) "Märtyrer des II. Vatikanischen Konzils"?
Das mehrfach blockierte Verfahren ist schon am 20. Dezember 2012 von Benedikt XVI. freigegeben worden. Anfang Februar hat Papst Franziskus das Martyrium Romeros bestätigt.
Warum genau fällt Erzbischof Romero unter die neue Rubrik (das sagen die Progressiven selbst, dass das neu ist) "Märtyrer des II. Vatikanischen Konzils"?
Auch das erklären die Progressiven: Da er „am Altar“ getötet wurde, wollte man "die Kirche treffen, die aus dem II. Vatikanischen Konzil geflossen war".
Welche „ Kirche war aus dem II. Vatikanischen Konzil geflossen"?
Der "Altar", an dem Erzbischof Romero
getötet wurde.
Zu sagen, er ist am "Mahltisch"
getötet worden,
lässt nicht die vom Vatikan
mit Thomas Becket aufkommen
und wird daher
von den Progressiven vermieden.
|
Das behauptete sogar Erzbischof Vincenzo Paglia, der Postulator Romeros, bei der offiziellen Pressekonferenz vor Journalisten im Vatikan, allerdings ohne weitere Beweise für diese Theorie vorzulegen. (Denn wenn man 35 Jahre nach seinem Tod immer noch nicht weiß, wer genau Erzbischof Romero getötet hat, bzw. wer die Tötung in Auftrag gegeben hat, kann man auch nicht wissen, weshalb der Mörder ihn getötet hat, oder? Solche "Feinheiten" spielen aber offensichtlich heutzutage keine Rolle mehr in einem post-Vatikanum II Seligsprechungsverfahren. Nachtrag: wie man dieses Problem im Vatikan gelöst hat, siehe unten)
Welche „ Kirche war aus dem II. Vatikanischen Konzil geflossen"?
Die mit einer besonderen Bevorzugung für die Armen. Diese neue Kirche (siehe Link unten) will die Armen "von all ihren Unterdrückungen" und hier besonders "von den Institutionen, die sie Hunger und Armut aussetzen“ befreien.
Diese neue Vorgabe zu einer solchen Kirche, entstanden auf dem II. Vatikanischen Konzil, war von der lateinamerikanischen Bischofskonferenz in Medellín aufgegriffen worden und dort war die Formung einer lateinamerikanischen „Kirche für die Armen“ und „Kampf für social justice“ für „soziale Gerechtigkeit“ postuliert worden.
(Anmerkung: In dieser Kirche spielte bald die persönliche Sünde jedes einzelnen Armen selbst keine Rolle mehr. Nur noch die "gesellschaftlichen Sünden" zählten. Der Priester wurde jetzt zum politischen Sozialarbeiter umfunktioniert. In Medellin wurde auch die unkatholische „ See, judge, act"-Methode, der "Dreischritt: Sehen, Urteilen, Handeln,“, was ursprünglich aus Harvard kommt, eingeführt.)
Oscar Romero sei eine Art "Proto-Märtyrer" so Erzbischof Paglio in Anspielung auf die ersten Märtyrer der Kirche, und macht nach Einschätzung der Progressiven den Weg frei für die „Heiligsprechung von weiteren Märtyrern des II. Vatikanischen Konzils“.
"Zufällig" finden auch die UN Erzbischof Romeros Kampf für ihre „Human Rights“, "Menschenrechte" super, was ihm sogar eine Nominierung für den Nobelpreis einbrachte. Außerdem, so sagen sie lobend, hat er für „social justice“, "soziale Gerechtigkeit" gekämpft und hatte sich auf die Seite derjenigen Bischöfe gestellt, die den „traditionellen Kurs“ der katholischen Kirche verlassen hatten.
Oscar Romero sei eine Art "Proto-Märtyrer" so Erzbischof Paglio in Anspielung auf die ersten Märtyrer der Kirche, und macht nach Einschätzung der Progressiven den Weg frei für die „Heiligsprechung von weiteren Märtyrern des II. Vatikanischen Konzils“.
"Zufällig" finden auch die UN Erzbischof Romeros Kampf für ihre „Human Rights“, "Menschenrechte" super, was ihm sogar eine Nominierung für den Nobelpreis einbrachte. Außerdem, so sagen sie lobend, hat er für „social justice“, "soziale Gerechtigkeit" gekämpft und hatte sich auf die Seite derjenigen Bischöfe gestellt, die den „traditionellen Kurs“ der katholischen Kirche verlassen hatten.
Siehe auch:
Die Gestaltung einer "Neuen Kirche" durch Bischöfe: von Medellín nach Puebla
Bisherige Posts über "Befreiungstheologie" und deren "Theologen" hier
Hans Küng: “Wir kontrollieren alles"
Nachtrag: Wie hat man im Vatikan das Problem gelöst, dass man eigentlich nicht genau weiß, warum Romero getötet wurde?
Der wirklich immer bestens informierte, sehr progressive Jesuit Thomas Reese sagt, das Problem sei, ob der Mord Romeros wirklich aus Hass auf den katholischen Glauben geschah, denn wenn es nicht des Glaubens wegen war, sondern weil man ihn für einen politischen Unruhestifter hielt, dann wäre er kein Märtyrer.
Im Folgenden erklärt er, wie man diese Fragestellung im Vatikan "gelöst" hat, man muss es sich auf der Zunge zergehen lassen, im Moment fehlt mir die Lust solche Unglaublichkeiten zu übersetzen.
In Kürze: man hat einfach im Vatikan die Definition von "the faith that is hated" von "dem Glauben, der gehasst wird" erweitert. "Glaube" schließt jetzt auch die "Lehre der Kirche über soziale Gerechtigkeit" ein.
Mit anderen Worten, so Reese, "die Killer hassten einen Glauben, der Ungerechtigkeit bekämpfte".
(Wie war das noch mal im Credo?)
Another reason the process was held up was because of debates over whether he technically qualified as a martyr or not. For some this was simply an excuse to block his beatification, but for others this was a real question.
Here is the problem. A martyr is someone killed because of hatred of the faith. The classic examples are Roman martyrs who refused to worship pagan gods and were thrown to the lions. Or there were Catholics who were killed by Protestants for refusing to join the Reformation.
The problem with this approach is that whether a person is a martyr or not depends on the motivation of the killer not the victim.
For Romero this means that if the people who had him killed did so because they considered him a political troublemaker, then he is not a martyr.
The critics would point out that the people who killed him were Catholics who had their children baptized and went to Mass on Sunday. In order for him to be a martyr, he must be killed out of hatred of the faith. Do these people hate the faith or simply hate Romero?
This is similar to the way we treat hate crimes in the United States. In order to be convicted of a hate crime, the prosecution has to prove that the attacker was motivated by hatred toward a person because of his or her race, religion, sexual orientation, etc. If that cannot be proven, then it could still be a crime (murder, assault, etc.), but not a hate crime.
One way out of this dilemma would be for the church to change the definition of martyr so that a martyr is defined more by his or her motivations rather than by the killer's. The killer may simply see the martyr as a threat to his or her political and/or economic power, but the person would qualify as a martyr if he or she is motivated by the Gospel to words or actions that inspire the violent reaction.
The Vatican, however, decided not to change the definition of a martyr. Rather, it expanded its definition of "the faith" that is hated to include the church's teaching on social justice.
"His death – as the detailed documentary examination clearly showed," asserts Paglia, "was not only politically motivated, but due also to hatred for a faith that, combined with charity, would not stay silent when faced with the injustices that implacably and cruelly afflicted the poor and their defenders."
In other words, the killers hated a faith that opposed injustice. For the Vatican, this was the best of both worlds. It declared Romero a martyr without having to change its definition of martyrdom.
http://ncronline.org/blogs/faith-and-justice/oscar-romero-martyr-faith
Um das oben von Fr. Thomas Reese Erklärte richtig einordnen zu können, muss man wissen, dass die Progressiven auch das "church's teaching on social justice", also "die Lehre der Kirche über soziale Gerechtigkeit", abgeändert haben.
Aber da kaum noch jemand weiß, wie die katholische Soziallehre vor Pius XII. lautete, hat das kaum einer gemerkt.
Da ich jede Menge vor- und nachkonziliare Bücher zu dem Thema angesammelt habe, konnte ich die überdeutliche Veränderung erkennen.
Die Progressiven behaupten nämlich, dass, wie sollte es bei ihnen auch anders sein, auch die überzeitlichen Prinzipien der katholischen Soziallehre einer zeitlichen Anpassung unterworfen werden müssen, bzw, dass es gar nichts Überzeitliches, immer Gültiges gibt und fast alle Elemente in der Soziallehre nur zeitbedingte Reaktionen der Päpste waren.
Wie Progressive so sind, behaupten sie nicht nur, sie sind auch seit über 50 Jahren emsig zur Tat geschritten.
Mit dem Ergebnis, dass es durch ihre neue Soziallehre (die nämlich ganz geschickt die wahren Besitzer des tatsächlich ungerecht verwendeten "Kapitals" verschont, die heute jeder namentlich kennen könnte, wenn er wollte - von den Namen der Herrschaften hinter den Kulissen der übermächtigen Weltregierung UN ganz zu schweigen, die sich mit ersteren häufig decken - und stattdessen eine unbestimmte "ungerechte Gesellschaft" attackiert, die ständig verändert werden muss) den "Armen" weltweit schlechter geht als zuvor und es prozentual mehr davon gibt als je zuvor.
Dass vor allem die UN für "soziale Gerechtigkeit" kämpfen und das auch noch ein alter kommunistischer Kampfbegriff ist, ist kein Zufall.
Wie es sein kann, dass superreiche "Kapitalisten" absichtlich weltweit den Kommunismus fördern, wird in einem der nächsten Posts beantwortet.
Aber da kaum noch jemand weiß, wie die katholische Soziallehre vor Pius XII. lautete, hat das kaum einer gemerkt.
Da ich jede Menge vor- und nachkonziliare Bücher zu dem Thema angesammelt habe, konnte ich die überdeutliche Veränderung erkennen.
Die Progressiven behaupten nämlich, dass, wie sollte es bei ihnen auch anders sein, auch die überzeitlichen Prinzipien der katholischen Soziallehre einer zeitlichen Anpassung unterworfen werden müssen, bzw, dass es gar nichts Überzeitliches, immer Gültiges gibt und fast alle Elemente in der Soziallehre nur zeitbedingte Reaktionen der Päpste waren.
Wie Progressive so sind, behaupten sie nicht nur, sie sind auch seit über 50 Jahren emsig zur Tat geschritten.
Mit dem Ergebnis, dass es durch ihre neue Soziallehre (die nämlich ganz geschickt die wahren Besitzer des tatsächlich ungerecht verwendeten "Kapitals" verschont, die heute jeder namentlich kennen könnte, wenn er wollte - von den Namen der Herrschaften hinter den Kulissen der übermächtigen Weltregierung UN ganz zu schweigen, die sich mit ersteren häufig decken - und stattdessen eine unbestimmte "ungerechte Gesellschaft" attackiert, die ständig verändert werden muss) den "Armen" weltweit schlechter geht als zuvor und es prozentual mehr davon gibt als je zuvor.
Dass vor allem die UN für "soziale Gerechtigkeit" kämpfen und das auch noch ein alter kommunistischer Kampfbegriff ist, ist kein Zufall.
Wie es sein kann, dass superreiche "Kapitalisten" absichtlich weltweit den Kommunismus fördern, wird in einem der nächsten Posts beantwortet.