1. Jesus am Kreuze! Welch ein Anblick war es für die Engel des Himmels, als sie einen Gott gekreuzigt erblickten; aber was sollten nicht wir empfinden, wenn wir den König des Himmels, voll Wunden, von allen verhöhnt und verflucht, ans Kreuz geheftet, mit dem Tode ringen, vor Schmerz sterben sehen?
Warum, o Gott, leidet dieser göttliche Erlöser, der ja doch unschuldig und heilig ist? — Er leidet, um für die Schuld der Menschen genugzutun.
Warum, o Gott, leidet dieser göttliche Erlöser, der ja doch unschuldig und heilig ist? — Er leidet, um für die Schuld der Menschen genugzutun.
Aber ist es nicht unerhört, daß der Herr für Seinen Knecht, daß der Hirt für seine Herde leidet, daß der Schöpfer für Sein Geschöpf Sich aufopfert?
2. Jesus am Kreuze ist jener Mann der Schmerzen, den Isaias verkündigt hat. Auf jenem schmählichen Holze wird Er von innerlichen und äußerlichen Schmerzen verzehrt. Geißeln, Dornen, Nägel zerreißen Seinen heiligen Leib; das Blut strömt von allen Seiten, jedes Glied leidet besondere Pein. Er ist traurig, trostlos, von Allen verlassen, verlassen von Seinem himmlischen Vater; aber mehr als dies alles peinigt Ihn der Anblick der furchtbaren Sünden, welche die, durch Sein Blut erlösten Menschen, nach Seinem Tode noch begehen werden.
Anmutungen und Gebet.
Auch mich, o mein Heiland! auch mich erblicktest Du unter jenen Undankbaren, und meine Sünden vermehrten schon damals Deine Leiden. O wäre ich doch gestorben, statt Dich zu beleidigen!
Der Gedanke an meinen Tod erschreckt mich, wenn ich daran denke, welche Rechenschaft ich alsdann Dir, o mein Jesus! ablegen muss, über alle Beleidigungen, die ich Dir, ungeachtet Deiner Liebe, zugefügt habe; aber ich fasse neuen Mut, ich hoffe Verzeihung, wenn ich auf Deinen Tod blicke.
Anmutungen und Gebet.
Auch mich, o mein Heiland! auch mich erblicktest Du unter jenen Undankbaren, und meine Sünden vermehrten schon damals Deine Leiden. O wäre ich doch gestorben, statt Dich zu beleidigen!
Der Gedanke an meinen Tod erschreckt mich, wenn ich daran denke, welche Rechenschaft ich alsdann Dir, o mein Jesus! ablegen muss, über alle Beleidigungen, die ich Dir, ungeachtet Deiner Liebe, zugefügt habe; aber ich fasse neuen Mut, ich hoffe Verzeihung, wenn ich auf Deinen Tod blicke.
Es reut mich von Herzen, dass ich Dich früher verachtet habe; liebte ich Dich auch damals nicht, so will ich Dich doch in der Folge lieben, und alles tun, alles leiden, um Dir wohlzugefallen.
Hilf mir, mein am Kreuze für mich gestorbener Erlöser!
Du hast uns versprochen, o Herr! daß, wenn Du ans Kreuz erhöht sein würdest, Du alle Herzen zu Dir ziehen wollest: Wenn ich erhöht sein werde von der Erde, werde ich alles zu mir ziehen. Joh. 12,32.
Du hast schon so viele Herzen, durch Deinen Tod am Kreuze, mit Deiner Liebe entzündet, so daß sie alles: Güter, Vaterland, Eltern, ja das Leben Dir zum Opfer gebracht haben; — ziehe auch mein armes Herz zu Dir, mit dem Beistand Deiner Gnade will ich nur Dich lieben.
Gestatte nicht, daß ich, wie früherhin, die Eitelkeiten dieser Welt liebe. Könnte ich doch, befreit von allen irdischen Neigungen, Alles vergessen, um nur an Dich zu denken, um nur Dich zu lieben? Ich hoffe dies Alles von Deiner Gnade, aber Du weißt, wie schwach ich bin; um jener Liebe willen, die Dich bewogen hat, einen so bittern Tod auf dem Kalvarienberge zu erdulden, stehe mir bei!
Tod meines Jesus, Liebe meines Jesus! raubet mir jeden anderen Gedanken, jede andere Neigung, macht, dass ich von heute an, nichts anderes begehre, als Jesus zu gefallen, daß ich an nichts anderes denke, als wie ich Jesu meine Liebe beweisen kann. Um der Verdienste Deines Todes willen erhöre mich, liebenswürdigster Jesus!
Gestatte nicht, daß ich, wie früherhin, die Eitelkeiten dieser Welt liebe. Könnte ich doch, befreit von allen irdischen Neigungen, Alles vergessen, um nur an Dich zu denken, um nur Dich zu lieben? Ich hoffe dies Alles von Deiner Gnade, aber Du weißt, wie schwach ich bin; um jener Liebe willen, die Dich bewogen hat, einen so bittern Tod auf dem Kalvarienberge zu erdulden, stehe mir bei!
Tod meines Jesus, Liebe meines Jesus! raubet mir jeden anderen Gedanken, jede andere Neigung, macht, dass ich von heute an, nichts anderes begehre, als Jesus zu gefallen, daß ich an nichts anderes denke, als wie ich Jesu meine Liebe beweisen kann. Um der Verdienste Deines Todes willen erhöre mich, liebenswürdigster Jesus!
Maria, Mutter der Barmherzigkeit! erhöre auch Du mich und bitte Jesum für mich, denn Deine Fürbitte kann mich zu einem Heiligen machen.
alles aus: Jesus Christus betrachtet im Geheimnisse der Erlösung. Betrachtungen und Erwägungen über das bittere Leiden unseres Heilandes, vom heil. Alphons Maria von Liguori, Bischof von St. Agatha und Stifter der Versammlung des allerheiligsten Erlösers. aus dem Italienischen übersetzt und herausgegeben von M. A Hugnes, Regensburg 1842.
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