Samstag, 20. Dezember 2014

Kardinal Burke ist sehr besorgt und ruft die Katholiken zur Verteidigung der Ehe auf

Das hat er in einem Interview mit „Le Figaro“ geäußert, das Rorate Caeli ins Englische übersetzt hat. Das Titelblatt von Le Figaro spricht sogar von einem "geheimen Krieg" im Vatikan. (So geheim ist der Krieg nicht.)


Kardinal Burke sagt u.a. in dem Interview, dass alle diejenigen, die das verteidigt hätten, was immer die Lehre der Kirche war, beschuldigt worden wären, gegen den Papst zu sein, was schon extrem erstaunlich wäre.

Er sagt auch, dass es bei der Synode zur Familie eine Linie gab, nämlich die, die Kardinal Kasper vorgezeichnet hatte und der sich alle anschlossen, die die Richtung der Synode in der Hand hatten. 

Der Synodenzwischenbericht schien sogar schon vor den Beiträgen der Synodenväter geschrieben zu sein, sagt er. Und zwar nur entsprechend der Richtung, die die Position von Kardinal Kasper begünstigte.

Außerdem sei die Frage der Homosexualität eingeführt worden, obwohl sie keine Beziehung zur Frage der Ehe hat, und zwar um "positive Elemente" in ihr zu finden. 

Ein anderer schockierender Punkt sei, dass der Synodenzwischenbericht keinerlei Bezug nahm auf die Heilige Schrift oder die Überlieferung (d. h. Tradition oder Erblehre) der Kirche und nicht einmal auf die Lehre von Papst Johannes Paul II zur ehelichen Liebe.

Schließlich war Kardinal Burke entsetzt, dass das Synodenabschlussdokument die Punkte zur Homosexualität und zu "wiederverheirateten Geschiedenen", die keine Mehrheit der Synodenväter gefunden hatte, trotzdem enthielt (übrigens auf speziellen Wunsch von Papst Franziskus, siehe hier)

Kardinal Burke sagte zudem, dass wir in einem Zeitalter der "Gender"-Verwirrung die Lehre der Kirche zur Ehe dringender denn je benötigten, wir aber in die Richtung gedrängt würden, „wiederverheirate Geschiedene“ zur Kommunion zuzulassen und dass es eine Obsession damit gäbe, den Eheannullierungsprozess zu erleichtern, was zu einer Art „katholischer Scheidung“ führen würde und damit zu einer Schwächung der Unauflöslichkeit der Ehe.

Er sei daher sehr besorgt und ruft alle Katholiken - Laien, Priester und Bischöfe - auf, sich einzubringen bis zum nächsten Synodenteil, um die Wahrheit über die Ehe hervorzuheben.
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Tja, das ist ja alles schön und gut, aber es kommt doch alles etwas spät von Kardinal Burke, das alles hatte man schon etliche Monate vor der Synode vorhersehen können. Den ersten Post über die Richtung, die sich deutlich abzeichnete, bezüglich der „wiederverheirateten Geschiedenen“, gab es auf diesem Blog schon im Oktober 2013.

Hätte er das alles noch als Präfekt der Apostolischen Signatur gesagt, hätte das einen durchschlagenderen Erfolg gehabt, damals gab es auch viele Katholiken weltweit, die hilfesuchend in seine Richtung sahen, aus der leider Schweigen kam, ich erinnere mich noch allzu gut.

Leider bleibt ein Nachgeschmack, da Kardinal Burke mit alledem erst ankommt, da er aus allen Ämtern entfernt wurde. Aber besser spät als nie. Immerhin gehört er zu den ganz wenigen aus dem Klerus, die gegen die revolutionäre Linie, die, gedeckt von Papst Franziskus, aus dem Vatikan kommt, öffentlich überhaupt irgendetwas sagen. 
Nebenbei ist die Ehe nicht das einzige, was man unter diesem Pontifikat als Laie, Priester oder Bischof verteidigen muss.



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